WAS IST LOS MIT DANIELA DUÑOZ
von Suzanne Van Lohuizen
Regie: Agnes Öttl
DAS STÜCK
Der Tag, an dem Daniela Duñoz verhaftet
wurde, war ein Tag wie jeder
andere.“ Mit diesem Satz setzt
die Handlung des Stückes “Was ist los
mit Daniela Duñoz“ ein. Nun ist aber die
Geschichte dieser Daniela Duñoz keine
alltägliche. Der Vorzeigemutter Daniela
Duñoz sollen ihre Kinder weggenommen
werden. Warum sich plötzlich die argentinische
Justiz in die Familie dieser Frau
einmischt, ist für Außenstehende schwer
nachvollziehbar. Weder ihr Verhalten
noch die Berichte der schon größeren
Kinder geben Anlass, am Verantwortungsbewusstsein
und schon gar nicht an
der Liebe Danielas zu ihren Kindern zu
zweifeln. Trotzdem tauchen zunehmend
Personen auf, die die Integrität der Mutter
in Zweifel ziehen und Anklage erheben.
Dass dabei aber nicht die Frau als
problematisch entlarvt wird, sondern zunehmend
die gesellschaftliche Verbohrtheit,
die aber durch die staatlichen Gesetze
geschützt ist, wird mit Fortgang der
Handlung immer deutlicher. Ein salomonischer
Richter lässt die vermeintlichen
Vertreter*innen der Gesellschaft als Ankläger*
innen genauso zu Wort kommen
wie die interessierte Öffentlichkeit in Form
von Journalisten und die Menschen, die
Daniela Duñoz kennen und lieben. Immer
mehr diskreditiert sich die sogenannte
ethisch korrekte Gesellschaft und zeigt,
dass staatliche Gesetze oft im Gegensatz
zu menschlicher Wärme stehen können.