Der Tollste Tag

Von Peter Turrini

Zum Stück

 

Eine triumphale Intrigenkomödie - so wurde das Beaumarchais-Stück "Der tolle Tag oder Die Hochzeit des Figaro" nach seiner Uraufführung 1784 aufgenommen obwohl Beaurmarchais vier Jahre kämpften musste gegen das Verbot seines Stückes durch den französischen Monarchen. Die Korruptheit des Adels, die unermüdlichen Pläne des Grafen, Figaros Braut Susanne vor der Hochzeit noch rasch zu vernaschen und virtuose Sprachspielereien mit messerscharfem Witz charakterisieren den Klassiker. Nicht zuletzt durch Mozarts Opernversion "Figaros Hochzeit" ist der Beaumarchais'sche Stoff unsterblich geworden. Fast 200 Jahre nach der Entstehung des Werkes modernisierte Peter Turrini den Stoff. Heraus kam eine Komödie voller Esprit, mit witzigen Pointen und Wortspielen, bei der dem Zuschauer ab und an das Lachen im Halse stecken bleibt:

Natürlich wollte ich dem Meister Beaumarchais nicht am hochberühmten Zeug flicken. Ich habe seinen Stoff genommen, um damit etwas auszuprobieren: das Verhältnis von Witz und Macht. Oder: von Sprache und Tatsachen... Bei Beaumarchais besiegt der Witz die Gewalt, Figaro den Grafen. Die Möglichkeiten der Sprache sind größer als die der Macht. Ich verstehe das als ein Kriterium der Komödie, gemessen an den damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen halte ich es für eine Illusion. Denn die Gewalt und die Macht erlauben den Witz der Machtlosen nur so lange, als ihre Interessen davon nicht bedroht werden. Geschieht dies aber, so dreht sich der Mechanismus um: die Verhältnisse sind stärker als die Sprache ... die Gewalt ist stärker als der Witz. Ob sich unter dieser Bedingung die Komödie aufrechterhalten lässt? Ich hoffe nur die Leute merken, worüber sie überhaupt lachen" (Turrini zu seinem Stück)

 

Zum Autor

 

Peter Turrini, 1944 in Sankt Margarethen (Kärnten) geboren. Seine Mutter war gebürtige Steirerin, sein Vater war Italiener. 1963 absolvierte er seine Reifeprüfung an der Klagenfurter Handelsakademie. Danach übte er bis 1970 verschiedenste Berufe aus: Metallarbeiter, Lagerarbeiter, Werbetexter, usw. Nach seiner einjährigen Flucht auf die griechische Insel Rhodos versuchte er sich diesesmal im Hotelgewerbe als Barmann und Hotelmanager in Italien und in Deutschland. Seit 1971 lebt Peter Turrini als Schriftsteller in Wien u. in Retz. Bekannt durch Theaterstücke (Rozznjogd, Alpenglühen, Josef u. Maria) Drehbücher, Gedichte, Aufsätze, Reden.


Autor: Peter Turrini

 

Regie: Konrad Hochgruber

 

Premiere: 05. März 2004

 

Auf der Bühne: Markus Schwärzer, Ursula Elzenbaumer, Edi Braunhofer, Cornelia Brugger, Rudi Plank, Alberto Tommasi, Renate Messner, Markus Putzer, Norbert Pedevilla, Kurt Kern, Agnes Mairhofer

 

Hinter der Bühne: Ursula Unterpertinger, Sabrina Baretta, Andrea Oberparleiter, Claudia Dejaco, Sara Iovino, Renate Puecher, Paul Oberlechner, Bruno Zöschg, Emmerich Beikircher, Alfons Steger, Margareth Oberparleiter, Elisabeth Mooswalder, Kurt Kern